25-Jan-2021

Patientensicherheit


Eines der Hauptziele der Gesundheitsversorgung besteht darin, die Möglichkeiten der modernen Medizin und der rasch fortschreitenden Technologie zu nutzen, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Von der Sterilisation bis zur Operation und durch den Einsatz geeigneter Technologien und Techniken sollte es die oberste Priorität des Chirurgen sein, eine optimale Leistung im Operationssaal zu erzielen.

Krankenhäuser haben erkannt, dass eine Gesundheitsversorgung mit höchsten Qualitätsstandards nur mit den fortschrittlichsten und modernsten Technologien auf dem Markt möglich ist. Hierzu gehört auch die Technologie der chirurgischen Sägeblätter.

Im Laufe der Jahre wurden die im OP-Saal verwendeten Motorensysteme weiterentwickelt und an die moderne Gesundheitsversorgung und die sich verändernden Patientenbedürfnisse angepasst. Dies gilt auch für chirurgische Sägeblätter.

Der Unterschied zwischen den chirurgischen Sägeblättern mag klein und unwesentlich erscheinen, aber in einer Branche, in der es auf Details und Genauigkeit ankommt, können diese kleinen Details eine große Wirkung haben. Die Schneidetechnologie hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt und Krankenhäuser sollten die Gelegenheit nutzen, in die Anschaffung dieser neuen Instrumente zu investieren.

Dieser Artikel enthält Informationen darüber, inwieweit die Technologie chirurgischer Sägeblätter weiterentwickelt wurde und wie die neue Sägeblatt-Technologie die Gesundheitsversorgung verbessern kann.   

Sägeblatt-Design

Der folgende Abschnitt behandelt zwei Aspekte von orthopädischen Sägeblättern: die Schnitttemperatur und die Sägeblattkontrolle. Wir werden sehen, wie Verbesserungen am Design von Instrument und Sägeblatt zur Erzielung einer niedrigeren Schnitttemperatur und höheren Sägeblattkontrolle die Knochengesundheit bei Operationen verbessern kann.

Temperatur und Kontrolle

Knochentemperaturen über 47 °C bei orthopädischen Knochenschnitten mit akkubetriebenen Sägen können Osteonekrosen auslösen. Faktoren wie z. B. die Dauer der Anwendung des Sägeblatts können dazu führen, dass eine schädigende Wärmemenge auf die Schnittstelle gelangt.1

Die Wahl des geeigneten Sägeblatts und die Einhaltung der empfohlenen Arbeitszyklen sind zwei Faktoren, die eine wesentliche Rolle dahingehend spielen können, wie viel Wärme beim Schneiden erzeugt wird, und die Schnittgeschwindigkeit bestimmt, wie lange der Knochen dieser Wärme ausgesetzt ist.  

Die Menschheit hat im Laufe der Zeit verschiedene Werkzeuge entwickelt, um unseren menschlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Zum Beispiel haben wir Buttermesser zum Verstreichen von Butter und Steakmesser zum Schneiden von Steaks. Zwar können wir auch mit dem Buttermesser ein Steak durchschneiden, aber dies erfordert viel mehr Zeit, Mühe und Schneidearbeit. Mit einem Steakmesser lässt sich die Aufgabe wesentlich schneller und effektiver bewältigen.  

Das ist im Grunde auch das, was in OP-Sälen weltweit geschehen würde, wenn Chirurgen nicht das passende Sägeblatt für ihre Arbeit wählen würden. Sie wählen gewissenhaft ein Messer für Ihr Abendessen. Genauso gewissenhaft müssen Chirurgen bei der Wahl ihrer Instrumente sein und sollten Klingen bzw. Sägeblätter auswählen, die die Anforderungen an Geschwindigkeit und Schnitttemperatur erfüllen.  

Die Precision-Säge mit oszillierender Spitze von Stryker bietet zwei Geschwindigkeitseinstellungen, Standard (12 cpm) und schnell (16 cpm). Der unbewegliche Sägeblattschaft bietet dem Chirurgen eine bessere Sicht, senkt das Risiko einer möglichen Schädigung des umliegenden Gewebes und ist ideal für MIS-Verfahren (minimal-invasive chirurgische Eingriffe).    

Die Precision Falcon Kartusche zusammen mit der Geschwindigkeit der Stryker Precision-Säge mit oszillierender Spitze schneidet schnell und bietet eine um 30 % höhere Steifigkeit, die eine bessere Kontrolle ermöglicht.2 Durch diese Kombination aus Säge und Sägeblatt können bessere Ergebnisse in Bezug auf Genauigkeit und Geschwindigkeit erzielt werden. 

Schnittkontrolle 

Sägeblätter mögen einfach erscheinen und letztlich ist ihr Verwendungszweck recht rudimentär. Aber viele Sägeblätter, insbesondere jene, die in der Chirurgie verwendet werden, haben sehr komplexe Designs und Funktionen. Die spezielle Zahngeometrie des Sägeblatts, die Sägeblattlänge, die Handhabung, die Geschwindigkeit, die Beseitigung von Abrieb und andere Faktoren bestimmen die Wahl der Sägeblätter und Instrumente.

Die Chirurgie ist eine exakte Wissenschaft und bei der Wahl von Sägeblättern, die im OP eingesetzt werden, ist es wichtig, dass das Sägeblatt in puncto Genauigkeit und Bewegung den Anforderungen des Chirurgen entspricht. Wichtige Aspekte der Schnittsteuerung sind Auslenkung und Präzision.

Auslenkung

Der Begriff Auslenkung definiert den Bereich der wiederholten Bewegung eines medizinischen Geräts wie einem chirurgischen Sägeblatt. Diese Auslenkung kann die Sägeblattkontrolle beeinträchtigen. Nehmen wir zum Beispiel eine elektrische Zahnbürste, die eine sehr geringe Auslenkung hat. Sie lässt sich einfach im Mund steuern und schnell und präzise an den gewünschten Stellen platzieren. Denken Sie nun an einen industriellen Presslufthammer, der eine viel größere Auslenkung hat und viel schwerer zu kontrollieren ist.  

In gewissem Sinne gilt dies auch für chirurgische Sägeblätter. Eine Zahnbürste und ein industrieller Presslufthammer werden für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt und können beide äußerst effektiv sein, wenn sie im richtigen Kontext verwendet werden. Genauso kann ein Sägeblatt mit einer größeren Auslenkung für bestimmte Operationen ideal sein, während bei anderen chirurgischen Eingriffen ein Sägeblatt mit einer kleineren Auslenkung sinnvoller ist.  

In einer Studie zur Untersuchung der Genauigkeit und Auslenkung von Sägeblättern (der Bewegungsumfang des Sägeblatts) für die Knietotalendoprothese (TKA) wurden die Ergebnisse von zwei Arten von Sägeblättern verglichen: einem konventionellen oszillierenden Sägeblatt (Stryker System 6 Sagittalsäge) und einem Sägeblatt mit oszillierender Spitze (Stryker Precision Sagittalsäge).3   

Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass die Auslenkung mit der Sägeblattlänge und der Entfernung der Oszillation vom Ende des Sägeblatts zusammenhängt. 

Performance-Sägeblattserie

Spanabtransport

Stryker Precision

Spanabtransport

Die Studie zeigte, dass das konventionelle Sägeblatt vom Griff der Säge aus oszilliert, während die Säge mit oszillierender Spitze eine geringere Auslenkung aufwies. Zusätzlich wurde in der Studie ein Farbstoff verwendet, um die Auswirkung der Sägeblätter auf das umliegende Gewebe zu messen.

Die minimalen Farbmarkierungen, die das Sägeblatt mit oszillierender Spitze hinterließ, deuteten auf eine geringere Einwirkung auf das Weichteilgewebe rund um das Knie hin, was sich positiv auf die Genesung auswirken könnte. Die Studie lässt darauf schließen, dass mit einer minimalen Auslenkung bessere Ergebnisse erreicht werden können, da eine Schädigung des Weichteilgewebes wie der Streckmechanismus, das neurovaskuläre Bündel und das Ligamentum collaterale mediale während eines TKA-Eingriffs zu einem vollständigen Gelenkversagen führen kann.

Darüber hinaus ist das Sägeblattsystem mit oszillierender Spitze nachweislich leiser als das konventionelle oszillierende Sägeblatt, sodass die Mitarbeiter im OP-Saal einer geringeren Geräuschbelastung ausgesetzt sind.4

Metallabrieb 

In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde der Metallabrieb verglichen, der mit verschiedenen Instrumenten bei chirurgischen Eingriffen entstand. Die Studie, in der Kniegelenke von toten Schweinen verwendet wurden, war so konzipiert, dass sie einer TKA nahekommt. Die Resektionen erfolgten durch einen erfahrenen orthopädischen Chirurgen.5

In der Studie wurden zwei Schneidesysteme verglichen: die System 5 Sagittalsäge mit dem oszillierenden Dual-Cut-Standardsägeblatt und die System 6 Säge mit oszillierender Spitze und dem Stryker Precision Einsatz mit oszillierender Spitze.

Der Metallabrieb wurde nach jeder simulierten TKA sorgfältig gesammelt und gewogen und betrug beim oszillierenden Dual-Cut-Standardsägeblatt durchschnittlich 12,741 mg. Gemäß den Studiendaten fielen bei den Eingriffen mit dem Stryker Precision Einsatz mit oszillierender Spitze durchschnittlich 2,021 mg Metallabrieb an, was einer Reduzierung von 84 % entspricht.

Die Studie lässt auch darauf schließen, dass die Sägen mit oszillierender Spitze verhindern könnten, dass der Chirurg versehentlich gegen den Metallblattschutz oder die Blöcke stößt und dadurch Metallabrieb entsteht. Dieses verbesserte Sägesystem bietet messbare Vorteile in Bezug auf die Instrumentenkontrolle. Die Studie wurde zwar an toten Tieren durchgeführt, dennoch zeigt sie, dass die Risiken für den Patienten durch den Einsatz der optimalen Instrumente und Maßnahmen zur Risikokontrolle reduziert werden können.6

Zusammenfassung

Jeder Chirurg ist bestrebt, optimale Leistungen im OP zu erzielen. Zum Erreichen dieses Ziels sollten die geeignetsten chirurgischen Instrumente für die jeweilige Aufgabe gewählt werden. Die Instrumente von Stryker können Sie dabei unterstützen. 

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Stryker Precision-Säge

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System 8 EZout

Resurfacing Tool


[1] Augustin G, Zigman T, Davila S, Udilljak T, Staroveski T, Brezak D, Babic S. Cortical bone drilling and thermal osteonecrosis, Clin Biomech (Bristol, Avon). 2012 May;27(4):313-25. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22071428.
[2] https://pdf.medicalexpo.com/pdf/stryker/system-7-precision/70192-129312.html, accessed January 15th, 2020.
[3] Wetzel RJ, Shah RR, Puri L. Demonstration of saw blade accuracy and excursion: a cadaveric comparions study of blade types used in total knee arthroplasty. J Arthoplasty, 2013 Jun;28(6):985-7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23523505    
[4] Peters MP, Feczko PZ, Tsang K, van Rietbergen B, Arts JJ, Emans PJ. Noise exposure in TKA surgery; oscillating tip saw systems vs. oscillating blade saw systems, J Arthroplasty. 2016 Dec;31(12):2773-2777, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27394075.
[5] Gotterson PR, Nusem I., Pearcy MJ, Crawford RW. Metal debris from bony resection in knee arthroplasty – is it an issue? Acta Orthopaedica 76, no. 4 (2005) https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17453670510041448.
[6] Sarah E. Sydney, BEng; Simon A. Pickering, MD, FRCS (Eng), FRCS (Orth); Cameron G.R. Bell, PhD; Ross Crawford, MBBS, FRACS, DPhil (Oxon). Reducing Metal Debris Generation During Total Knee Arthroplasty. Orthopedics, 2007; 30(12): 999-1000. https://www.healio.com/orthopedics/knee/journals/ortho/2007-12-30-12/%7B03131112-b352-4ee1-9103-4b7d7b79f546%7D/reducing-metal-debris-generation-during-total-knee-arthroplasty