EZout akkubetriebenes Acetabulum-Revisionssystem

Operationen zur Revision von Hüftgelenkersatz erfolgen oft nach „mittelalterlichen“ Methoden, da hierzu in der Regel manuelle Instrumente wie gebogene Osteotome oder manuelle Pfannenentfernungssysteme verwendet werden.

In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr über 45.000 Hüftpfannenrevisionen durchgeführt.¹

Europa verzeichnet 183.600 große Gelenkoperationen mit rekonstruktiven Implantaten.² Diese Operationen können für viele orthopädische Chirurgen sehr zeitaufwändig und körperlich anstrengend sein.

Ein fortschrittliches Acetabulum-Revisionssystem könnte Chirurgen, die solche Operationen häufig durchführen, die Revision der Hüftpfanne erleichtern und einen großen Vorteil bieten.

Operationen zur Revision der Hüftpfanne sind zwar immer mit Risiken verbunden, EZout kann jedoch dazubeitragen, einige dieser allgemeinen Risiken wie nachfolgend beschrieben zu verringern.

Bislang wird bei einer Operation zur Entfernung der Hüftpfanne mit einem Hammer ein langer Meißel mit gebogener Klinge in den umliegenden peripheren Knochen der Pfanne geschlagen.³ Der Vorgang muss mehrmals wiederholt werden, um den Knochen um das Implantat herum zu lockern und das Implantat effektiv entfernen zu können.

Das Hämmern und Aufmeißeln des Bereichs zwischen Beckenknochen und Implantat verlangt selbst von Ärzten mit guter körperlicher Kondition eine erhebliche Kraftanstrengung.

Auch der lange L-förmige Griff des Entfernungswerkzeugs, das während des Eingriffs um 360 Grad gedreht werden muss, um eine vollständige Trennung der Pfanne vom Knochen zu gewährleisten, erfordert einen großen Arbeitsbereich zur Durchführung des Eingriffs.

Eines der Hauptrisiken der herkömmlichen Hüftpfannenrevisionsmethode mit manuellen Werkzeugen ist die versehentliche Entfernung der Pfanne mit großen Knochenresten.⁵

Ein weiteres, viel schwerwiegenderes Risiko ist, dass beim Versuch, die Hüftpfanne zu extrahieren, der Beckenknochen brechen kann. Eine Revision nach der herkömmlichen Operationsmethode erfordert möglicherweise einen hohen Kraftaufwand, der in Verbindung mit schlechter oder geschwächter Knochenstärke oder Arthritis zu einer intraoperativen Fraktur führen kann.⁶

Darüber hinaus darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der Chirurg eine erhebliche Kraftanstrengung aufbringen muss, um die Pfanne aus der Hüfte des Patienten zu entfernen und den Austausch durchzuführen. Wie bereits erwähnt, ist diese Operationsmethode mit einem erheblichen Energieaufwand verbunden, was dazu führen kann, dass sich der Chirurg körperlich erschöpft und ausgepowert fühlt.⁷

Weiterentwicklungen der Operationstechniken, insbesondere in der Orthopädie, ermöglichen es Chirurgen, ihre Operationen zu verbessern und den erforderlichen Kraftaufwand zu verringern.

Operationen zur Revision der Hüftpfanne sind zwar immer mit Risiken verbunden, EZout kann jedoch dazu beitragen, einige dieser allgemeinen Risiken zu verringern, wie nachfolgend beschrieben.

*Stryker Artikelnummer 100-004-047 Rev A

Das EZout akkubetriebene Acetabulum-Revisionssystem ist eine elektrische Säge des Stryker System 8 Motorensystems. Es wurde entwickelt, um Knochen und Hartgewebe um die Knochen-Pfannen-Grenzfläche herum zu schneiden. Das System umfasst ein Motorensystem (Handstück), einen Aufsatz, Zentrierungseinsätze, Abstandsringe, Größenbestimmungswerkzeuge und eine Vielzahl von Sägeblättern, um die Entfernung von hemisphärischen Hüftpfannen bei der Revision einer Hüftendoprothese zu erleichtern.⁸

Um die Entfernung der Hüftpfanne so schnell und präzise wie möglich durchzuführen, besteht das EZout-System aus einem vierstufigen Verfahren: (1) Inlays und Schrauben der Pfanne entfernen, (2) Zentrierungseinsatz mit dem Messinstrument von Stryker bestimmen, (3) Größe des Sägeblatts anhand des Außendurchmessers der Pfanne bestimmen (Abbildung A) und (4) mit dem Entfernen der Pfanne beginnen. Hierzu den Aufsatzgriff zum Handstück zurückziehen, um das Sägeblatt vollständig einzufahren. Dann den Aufsatz in den Zentrierungseinsatz einsetzen und das Sägeblatt vollständig einfahren. Anschließend wird der Auslöser betätigt, um das Sägeblatt zum Oszillieren zu bringen. Das Sägeblatt wird mit dem Knochen in Kontakt gebracht. Hierzu den Griff des Aufsatzes vorsichtig Richtung Pfanne schieben und gleichzeitig denGriff kräftig hin und her drehen (Abbildung B).Wenn das kurze Sägeblatt erfolgreich entlang des gesamtenPfannenumfangs bewegt wurde, zum langen Sägeblatt (das um die gesamte Unterseite der Pfanne herum reicht)wechseln, um die Pfanne zu lösen.

Abbildung A⁹

Hinweis: Der grüne Anzeigering sitzt bündig am Ende des Aufsatzes, um die Endtiefe des Sägeblatts anzugeben.

Abbildung B⁹

In einer Studie wurde die Effizienz und Wirksamkeit des Zimmer Explant Systems zur Entfernung von Hüftpfannen mit dem EZout von Stryker verglichen. Ein Chirurg führte die Entfernung der Hüftpfanne mit beiden Instrumenten durch, um herauszufinden, welches Instrument in Bezug auf Zeit und Aufwand effizienter ist und weniger Kraftanstrengung und Temperatur erfordert.¹⁰

Insgesamt wurden sechs Schaumstoffmodelle für In-vitro-Tests verwendet, drei Modelle für Tests mit dem EZout-System und drei für Tests mit dem Zimmer Explant System. Die Modelle bestanden aus Schaumstoff mit einer Dichte von 0,48 g/cm³, was mit der Dichte des menschlichen Beckenknochens vergleichbar ist.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass das EZout-System „insgesamt weniger Kraft und ein niedrigeres Drehmoment“ erforderte und „geringere Belastungen im umliegenden Verbundknochen“ verursachte. Darüber hinaus ergab die Studie, dass der Chirurg mit dem EZout weniger Kraftanstrengung und eine geringere Gesamtzeit zur Entfernung der Pfanne benötigte. 

Das EZout-System bringt einen neuen technologischen Fortschritt in den Operationssaal. Chirurgen und Krankenhäuser können von der Einführung dieser neuen Technologie profitieren