Das Zentrum der Medizintechnik
Wer durch das malerische Donautal und an den Kalksteinformationen des Honbergs entlang nach Tuttlingen kommt, erwartet vermutlich nicht, sich gerade dem „Weltzentrum der Medizintechnik” zu nähern. Doch in dem schwäbischen Städtchen mit seinen knapp 35.000 Einwohnern forschen, entwickeln, fertigen und vertreiben über 600 Firmen medizintechnische Produkte – und beschäftigen als Produzenten, Zulieferer oder hochspezialisierte Dienstleister über 20.000 Mitarbeiter. Die Spezialisierung auf die Medizintechnik hat Tradition. Getragen von den Erzvorkommen der Stadt entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein blühendes metallverarbeitendes Gewerbe, das in den Anfängen vor allem chirurgische Instrumente fertigte. Die Konzentration dieser Firmen auf engstem Raum verstärkte nicht nur die Diversifizierung, sondern auch den Konkurrenzdruck. Dadurch entwickelten sich viele davon zu hochspezialisierten, innovativen und langfristig erfolgreichen Unternehmen. Neben den klassischen chirurgischen Instrumenten stammen heute Endoprothesen, Endoskope, resorbierbare Implantate, OP-Lösungen und unzählige weitere Produkte aus der Stadt an der Donau. Wenn es um Medizintechnik geht, schaut die Welt eben auf Tuttlingen.