„Ich halte es für absolut notwendig, nicht nur eine bloße Empfehlung”
Ich nehme im Krankenhaus San Filippo Neri in Rom eine Doppelrolle als Leiter der Abteilung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ein und arbeite mit der internationalen Organisation Operation Smile zusammen, die Kinder mit angeborenen Gesichtsdeformitäten wie Lippen- und Gaumenspalten auf der ganzen Welt behandelt.
In Italien hat Operation Smile ein Programm namens Smile House entwickelt: ein Netzwerk aus Spaltenzentren (Rom, Mailand, Vicenza, Ancona, Cagliari und Tarent), in denen Kinder mit Spalten und anderen Gesichtsdeformitäten in
Partnerschaft mit dem regionalen Gesundheitssystem ab der Diagnose (pränatal oder neonatal) bis zum Abschluss des Wachstums betreut werden. Ich bin zudem der Leiter des Smile House Roma, dessen Räumlichkeiten sich an meiner Arbeitsstelle, dem Krankenhaus San Filippo Neri, befinden.
Gemeinsam mit meinem Team führen wir zwei Operationen pro OP und Woche durch, was in Summe etwa 700 Operationen pro Jahr und mindestens 70 Operationen im Monat ergibt.
COVID-19 wirkte sich in Italien in zwei Schüben aus, wobei die erste Welle zwischen Februar und Juni das Land in wirkliche Bedrängnis brachte und die zweite Welle ab Januar 2021 begann. Das Krankenhaus fing die erste Welle jedoch nicht direkt ab und war nur als zweite Option für Notfallpatienten zuständig. Wir hatten höchstens 20–25 COVID-Fälle und waren daher nicht allzu stark betroffen. Wir mussten elektive Eingriffe dennoch aussetzen. Im Oktober 2020 setzte das Krankenhaus die Durchführung elektiver Eingriffe aus und operierte nur noch an Notfallpatienten, also im Fall von Traumata und schwerwiegenden Tumorerkrankungen.
Durch die COVID-Pandemie wurde es notwendig, den Behandlungspfad in Ambulanz und OP neu zu gestalten. Insbesondere während der ersten Welle galten alle Patienten als risikobehaftet und mussten getestet werden, um größtmögliche Sicherheit für alle Personen im Krankenhaus zu gewährleisten. Es besteht weiterhin die Herausforderung, Patienten, Eltern und medizinisches Personal über den gesamten Behandlungspfad von Ambulanz über OP und selbst außerhalb der Klinik zu schützen. In meiner Zusammenarbeit mit der internationalen Organisation Operation Smile war ich intensiv in die Suche nach Lösungen zur Wiederaufnahme von Operationen eingebunden.
Zu diesem Zeitpunkt war die gesamte Welt stark betroffen und elektive Eingriffe mussten nicht nur in Italien, sondern auch in 70 weiteren Ländern ausgesetzt werden.
Allem voran geht es um die wesentliche Frage: Wie können wir alle Personen schützen, die in die Behandlung von Patienten mit Gesichtsdeformitäten und anderen Deformitäten involviert sind, die mittels Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie behandelt werden müssen?
Wie hat sich COVID-19 auf die Anzahl der Operationen ausgewirkt, die Sie durchführen?
Das Krankenhaus war sehr gut auf die zweite Welle an Notfallpatienten vorbereitet, weswegen wir elektive Eingriffe seit Ende Oktober wieder durchführen. Zu Beginn der zweiten Welle war das Krankenhaus bereits vollständig zu einem COVID-Krankenhaus umfunktioniert worden, das sich insbesondere auf die Ermittlung unterschiedlicher Lösungen zur weiteren Durchführung elektiver Eingriffe fokussierte.
Der Großteil der Eingriffe wurde in private Kliniken ausgelagert, die mit dem öffentlichen Gesundheitssystem zusammenarbeiteten. Das ermöglichte mir und meinem Team die Versorgung von Patienten in einem sicheren Behandlungspfad, in dem dieselbe Qualität und Behandlungsweise sichergestellt waren. Im Wesentlichen ging es dann darum, separate Eingriffe außerhalb des Krankenhauses in einer Privatklinik zu organisieren.
Meiner Meinung nach wird die wesentliche Herausforderung der nächsten 6 bis 12 Monate in der Wiederaufnahme der Operationen und der Organisation der Räumlichkeiten im OP und in Kliniken bestehen. Leider wurde die Warteliste in unserem Krankenhaus zwischen der ersten und zweiten Welle signifikant länger. Unsere provisorische Lösung besteht darin, Patienten bei zeitkritischen Operationen und für die Primärbehandlung bei Gesichtsdeformitäten, Traumata und Tumoren aus den Krankenhäusern in private Kliniken zu verlagern.
Wir haben die klinische Versorgung und Beratung nicht eingestellt und werden weiterhin Patienten aus anderen Krankenhäusern und Bereichen aufnehmen. Das bedeutet, dass die Warteliste erheblich länger wird und es sehr schwierig wird, die Liste zu überprüfen und alle Patienten zu kontrollieren.
Was sind die Empfehlungen des Krankenhauses hinsichtlich der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung aufgrund von COVID-19?
Wir befolgen die Regeln, die für alle Krankenhäuser gelten. Bei uns war es aber bereits vor der COVID-19-Pandemie üblich, dass die Eltern der Patienten und medizinische Fachkräfte PSA tragen. Das Infektionsrisiko ist insbesondere bei der Behandlung von Kindern extrem hoch. Schutz ist von höchster Bedeutung, nicht nur nach Meinung der Organisation Operation Smile, sondern auch der Abteilung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie des Krankenhauses.
Bereits vor COVID-19 galt im Krankenhaus die allgemeine Regel, den Allgemeinzustand regelmäßig zu prüfen und Masken zu tragen, insbesondere bei Kontakt zu den Kindern. Es galt noch keine Maskenpflicht bei kurzen Patientenvisiten von nur wenigen Sekunden.
Heute müssen alle anwesenden Operateure im Krankenhaus stets eine FFP2-Maske tragen. Chirurgen und Pflegekräfte, die ins Krankenhaus kommen, müssen ebenso wie alle Patienten getestet und geschützt werden. Das Krankenhaus ist sehr streng und hat zusätzlich zur verpflichtenden Nutzung von PSA eine Vielzahl an Verfahren und Prozessen eingeführt, um das Infektionsrisiko zu senken.
Natürlich muss ein Mund-Kiefer-Gesichtschirurg dennoch das Gesicht untersuchen können, wofür es notwendig ist, die Maske des Patienten abzunehmen. Daher liegt seit Ausbruch der Pandemie ein deutlich stärkerer Fokus auf dem Schutz des Operateurs. Es ist sehr schwierig, das tatsächliche Risiko festzustellen, das von einem neuen Patienten ausgeht. Kam der Patient mit dem Zug, mit der U-Bahn, wie alt ist die Maske, die er trägt? Wenn Patienten durch die Ambulanz in ein Krankenhaus kommen, sind solche Fragen gleichzeitig einfach und schwer zu beantworten. In Fällen, bei denen Patienten direkt durch den OP kommen, ist ein Test mit einem herkömmlichen molekulardiagnostischen Test für COVID-19 verpflichtend. Wenn ein Patient über die Ambulanz kommt, steht als einzige Bezugsgröße die Messung der Körpertemperatur zur Verfügung. Bei asymptomatischen Patienten ist es schlicht nicht möglich, das tatsächliche Infektionsrisiko zu bestimmen.
Auf meine Empfehlung hin wird das Krankenhaus eine zusätzliche Regelung einführen, die für alle Aktivitäten mit den Kindern in den Privatkliniken gilt, mit denen wir aktuell kollaborieren. Alle beteiligten Personen, also Eltern, Kinder und alle Operateure, müssen vor Zugang zum Krankenhaus getestet werden. Das ist verpflichtend und umfasst alle Personen, die Zugang zum Krankenhaus benötigen, selbst wenn es sich nur um eine Lieferung von außerhalb handelt. Zu diesem Zweck hat sich der neu verfügbare Schnelltest als äußerst responsiv und als sehr guter Indikator des Risikos erwiesen.
Der herkömmliche molekulardiagnostische COVID-19-Test bleibt für Patienten verpflichtend. Insbesondere bei Kindern ist das Risiko für die Anästhesisten bei positivem Test sehr hoch. Ein Schnelltest reicht für meine Patienten nicht aus. In jedem Fall sind im OP Schutzmaßnahmen so ausgerichtet, als wären alle Patienten positiv getestet, wodurch ein größtmögliches Schutzniveau geboten wird.
In Fällen von Trauma werden Patienten bei der Einlieferung in die Notaufnahme mit einem relativen molekulardiagnostischen Test für COVID-19 getestet. Ich rate allen Operateuren in jedem Fall dringlich dazu, alle Patienten so zu behandeln,
als seien sie positiv getestet worden, und die empfohlene PSA zu tragen. Obwohl es sich bei helmbasierter PSA nicht um ein Beatmungsgerät handelt, empfehlen wir, sie zusätzlich anzulegen.
Selbst wenn ich meine COVID-Impfung erhalten habe und mich für die nächsten sechs Monate mehr oder weniger vor der Infektion geschützt fühle, muss ich gemeinsam mit allen Kollegen diese Schutzmaßnahmen nicht nur für COVID im Blick behalten, sondern auch für alle zukünftigen Infektionen.
Es hat sich etwas geändert, und unsere Wahrnehmung von Risiken muss sich dadurch ebenfalls ändern. Ich bestehe mit Nachdruck darauf, dass wir unsere Verhaltensweisen zukünftig ändern müssen, wenn wir verhindern wollen, dass COVID oder eine beliebige andere Infektion zu einem Problem für Patienten oder Operateure wird. In Hinblick auf die COVID-Infektion ist ein allgemeines Umdenken eine absolute Notwendigkeit.
Das ist vor dem Hintergrund unserer humanitären Aktivitäten auf der ganzen Welt noch wichtiger. Bei regelmäßigen Missionen, wie sie Operation Smile in der Vergangenheit durchgeführt hat und bei denen wir 2000 Menschen auf kleinem Raum versorgen konnten, ist heute die Untersuchung der Patienten durch das Infektionsrisiko schlicht nicht mehr zu organisieren. Gleichzeitig ist eine Einstellung der Eingriffe undenkbar.
Wir arbeiten an einer Lösung, die die Möglichkeiten zur Einrichtung eines sicheren Behandlungspfads für all diese Patienten verbessert. Der Behandlungspfad muss sich nicht nur in Hinblick auf PSA drastisch verändern, sondern auch von Grund auf neu gedacht werden. Das ist angesichts der Tatsache, dass sich für Aktivitäten von Operation Smile Chirurgen aus verschiedenen Teilen der Erde zusammenfinden, besonders wichtig. Bei mangelndem Schutz besteht ein extrem hohes Risiko, Infektionen über den gesamten Globus zu verbreiten. Daher musste Operation Smile International seine Aktivitäten in mehr als 70 Ländern zum vergangenen März aussetzen. Das bedeutete 2020 leider einen Verlust von etwa 10.000 Kindern, die wir nicht versorgen und betreuen konnten. Sie können sich vorstellen, was es bedeutet, wenn 10.000 Kinder nicht rechtzeitig die richtige Behandlung erhalten.
Das ist für unsere Patienten extrem traurig.
Seit März 2020 organisieren wir Meetings mit anderen Kollegen. Gemeinsam haben wir eine Arbeitsgruppe gegründet und eine Anleitung für den Behandlungsstandard nach COVID erarbeitet. Wir geben unsere Erfahrungen, die wir hier in Italien gesammelt haben, an viele verschiedene Länder weiter. Alle meine Kollegen übernehmen dieselben Regeln und Standards, die wir hier zum Schutz der Patienten, Eltern und Operateure befolgen. In manchen Ländern werden Eingriffe unter Anwendung internationaler Standards wiederaufgenommen, zu denen unsere Empfehlungen gehören, Masken nicht nur in spezifischen Situationen zu tragen, sondern auch helmbasierte Ausrüstung und weitere Arten von Schutz für den Operateur einzuführen.
Im Fachgebiet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie verwenden wir üblicherweise spezifische Instrumente, die den Träger für das größte Infektionsrisiko bilden, die Aerosole. Aerosole werden mit Bohrern, Elektrokautern und anderen Methoden produziert. Wir verwenden im Allgemeinen Bohrer nicht nur im OP, sondern auch in der Ambulanz. Daher ist nun in der Ambulanz die Verwendung eines spezifischen Schutzes verpflichtend, der den Operateur vor direktem Kontakt mit dem Aerosol schützt. Das Risiko ist sehr hoch. Selbst für den Anästhesisten ist guter Schutz wirklich wichtig, da
zum Zeitpunkt der Intubation die größtmögliche Nähe des Operateurs zum Mund des Patienten besteht, der unkontrolliert atmet. Für Anästhesisten besteht insbesondere in Notfällen mit den Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Wissen Sie, ob es im Bereich der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie vor COVID-19 Richtlinien zur Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung gab? Wie haben sie sich aufgrund von COVID-19 verändert?
Im Bereich Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie gibt es keine spezifischen Richtlinien. Jedoch haben wir ein Handbuch für alle Operateure verfasst, die an Eingriffen für die Organisation Operation Smile beteiligt sind. Dieses Handbuch ist im Grunde eine vollständige Liste aller Regelungen, die alle Operateure befolgen sollten. Jegliche Aktivitäten für Kinder und andere Patienten, die sich im Rahmen unserer Organisation einer Operation unterziehen, können nur bei Einhaltung aller dieser Regelungen durchgeführt werden.
Wir halten die Befolgung dieser Regelungen streng ein. Unsere wissenschaftliche Community bei Operation Smile entwirft und aktualisiert diese Regelungen alle zwei Jahre, um zu gewährleisten, dass bei dieser Art Eingriff alle dieselben Regelungen befolgen, dieselben Ziele haben und dieselben Verhaltensweisen an den Tag legen.
Ich bin zudem Teil der European Association of Maxillofacial Surgeons und Mitglied des italienischen Gremiums für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. In diesen Verbänden bestehen keine spezifischen Regelungen. Es gibt mehrere Gruppen, die Vorschläge hinsichtlich der Befolgung neuer Maßnahmen nach der Pandemie einbringen, jedoch gibt es keine für die gesamte Gemeinschaft gültigen Regelungen.
Wie lange kennen Sie helmbasierte persönliche Schutzausrüstung bereits?
Ich habe die helmbasierte persönliche Schutzausrüstung selbst in meinem eigenen OP kennengelernt, den ich mit einigen unserer orthopädischen Chirurgen teile. Ich war zunächst im Glauben, dass helmbasierte persönliche Schutzausrüstung vor Aerosolen schützen kann, weiß nun aber, dass das nicht der Fall ist, da es sich nicht um Beatmungsgeräte handelt.
Wie hat sich Ihre Meinung zu helmbasierten persönlichen Schutzausrüstungssystemen geändert, seit Sie begonnen haben, sie zu verwenden?
Ich finde helmbasierte persönliche Schutzausrüstung sehr nützlich, da sie ein großes Sichtfenster bietet und extrem angenehm zu tragen ist. Es fühlt sich überhaupt nicht an, als würde ich einen Helm tragen. Sie ist äußerst angenehm zu tragen und lässt sich sehr leicht auf meine spezifischen Bedürfnisse anpassen. Ich bin der Überzeugung, dass helmbasierte Ausrüstung eine hervorragende Option für den persönlichen Schutz ist.
Wie häufig nutzen Sie helmbasierte persönliche Schutzausrüstung und für welche Arten von Eingriffen?
Aktuell verwenden wir helmbasierte Schutzausrüstung für alle orthognathen Eingriffe, alle Traumata und alle kraniofazialen Deformitäten. Ich verwende helmbasierte Schutzausrüstung immer, wenn ich einen Bohrer benutze oder es für notwendig erachte, einen Elektrokauter zu verwenden, egal ob kurz oder lang, bei kleinen und großen Eingriffen. Insgesamt verwenden wir helmbasierte persönliche Schutzausrüstung in 80 % unserer Fälle. Die Verwendung von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung ist für uns in unserem Krankenhaus verpflichtend geworden.
Verwenden Sie helmbasierte persönliche Schutzausrüstung in Kombination mit anderen Arten von persönlicher Schutzausrüstung, beispielsweise FFP2- oder FFP3-Masken? Ja, in Anbetracht der Tatsache, dass das Tragen von FFP2-Gesichtsmasken im gesamten Krankenhaus Pflicht ist, nicht nur im Operationssaal. Gelten weitere Regelungen? Andere Anforderungen?
Wenn ich helmbasierte persönliche Schutzausrüstung trage, verwende ich darunter normalerweise eine OP-Maske. Unabhängig davon, ob wir helmbasierte PSA tragen, ist die Verwendung von FFP2 Pflicht. FFP2 ist ein Zwei-Wege-Schutzsystem, das sicherstellt, dass wir schützen und gleichzeitig geschützt sind.
Welche Art Schutz erwarten Sie von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung?
Von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung erwarte ich maximalen Flüssigkeitsbarriereschutz. Ich bin der Überzeugung, dass helmbasierte persönliche Schutzausrüstung der zukünftige Standard sein sollte.
Was war Ihr erster Eindruck von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung und hat sich diese Wahrnehmung im Lauf der Zeit geändert? Wie fühlen Sie sich heute bei der Verwendung von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung?
Als wir damit anfingen, helmbasierte persönliche Schutzausrüstung zu tragen, hatten wir Bedenken, etwas auf unseren Köpfen zu tragen, obwohl wir normalerweise kein Problem damit haben, Stirnlampen, Brillen mit Lampen oder andere Ausrüstung zu tragen.
Das große Sichtfenster ist sehr klar und sehr, sehr hell. Ich habe bisher keinerlei Beschlag auf der Innen- oder Außenseite des Helms erlebt, was toll ist.
Ein weiterer Aspekt, bei dem ich Bedenken hatte, war die Atemluft und Temperatur im Helminneren. Manchmal schwitzen wir im OP selbst ohne Helm. Ich finde es ehrlich gesagt aber deutlich angenehmer, die helmbasierte persönliche Schutzausrüstung zu tragen. Sie bietet durchgehende Belüftung und Temperaturregelung im Inneren.
Ich fühle mich beim Tragen von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung sehr gut.
Meiner Meinung und der Meinung meines Krankenhauses nach ist das Tragen von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung keine bloße Empfehlung … in meiner Abteilung ist es Pflicht!
Die Verwendung von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung ist im Krankenhaus verpflichtend. Ohne sie darf keine Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie durchgeführt werden. Selbst in der Ambulanz für eine Zahnentfernung ist das Tragen von helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung nicht nur für Chirurgen, sondern auch für die Pflegekräfte Pflicht. Wenn sie die Ausrüstung nicht tragen, genehmige ich die Operation nicht.
Was sind Ihre Erwartungen hinsichtlich der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung nach der COVID-19-Pandemie?
Wie bereits erwähnt, bin ich der Meinung, dass persönliche Schutzausrüstung verpflichtend sein sollte, da man nie weiß, mit welcher Infektion man möglicherweise zu tun hat. Wir müssen aus unserer Erfahrung mit der COVID-19-Pandemie lernen. Es geht nicht nur darum, uns vor COVID zu schützen, sondern vor jeder beliebigen Art von Infektionsrisiko. Für einen Chirurgen macht es keinen Unterschied, ob er helmbasierte Schutzausrüstung trägt oder nicht. Ich fühle mich darin wohl und es nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, die Ausrüstung anzulegen und verwenden zu können. Sich dagegen zu wehren, ist wie damals, als das Anlegen eines Sicherheitsgurtes im Auto oder das Tragen eines Helms beispielsweise beim Motorradfahren zur Pflicht wurde. Damals wollte niemand die Maßnahmen übernehmen und den Helm oder Gurt anlegen, aber heute
ist es nicht nur Pflicht, sondern es ist auch unvorstellbar, darauf zu verzichten.
Wenn wir 20 Jahre zurückdenken, trugen die Leute OP-Masken nicht einmal im OP oder ließen die Nase unbedeckt. Diese Standards und unsere Gewohnheiten bezüglich dieses Aspekts haben sich ebenfalls verändert. Man muss nur seine Gewohnheiten anpassen. Tun wir das nicht, bleibt die Situation, wie sie ist, und das Risiko verschwindet nie!
Was sind nun Ihre Erwartungen hinsichtlich der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung im Bereich Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie nach COVID-19, werden sich die Gewohnheiten der Chirurgen verändern?
Die Herausforderung hier ist, dass die Ärzte die Veränderung als positiv wahrnehmen. Beispielsweise kann ich das Netzwerk um Smile House kontrollieren, da Smile House ein Projekt ist, das wir hier in Italien entwickeln. Es geht darum, eine Übereinkunft zwischen dem Krankenhaus, einem öffentlichen Krankenhaus und Operation Smile zu treffen. Innerhalb des Netzwerks haben wir die Möglichkeit, gemeinsame Regelungen einzuführen, die uns helfen, den Schutz im gesamten Behandlungspfad aufrechtzuerhalten. In Zukunft werden das die Standards der weltweiten Operation Smile-Gemeinschaft sein.
Bitten Patienten üblicherweise darum, dass das Operationsteam persönliche Schutzausrüstung trägt, die eine Barriere bildet, die auch die Patienten schützen kann?
Danach fragen Patienten selten. Im OP sehen mich die Patienten vor dem Eingriff nicht, da sie unter Narkose sind. In der Ambulanz hingegen sehen die Patienten mich und die anderen Operateure und sind nach einer anfänglichen Überraschung sehr erfreut darüber, dass wir solch wichtige Schutzmaßnahmen anwenden.
In der Ambulanz können wir, wenn die Patienten nicht danach fragen, dies definitiv selbst ansprechen, da die Reaktionen immer positiv sind.
Informieren Sie Patienten üblicherweise über die persönliche Schutzausrüstung, die Sie und Ihr Operationsteam während der Eingriffe tragen?
In Privatpraxen ist es üblich, eine Liste an persönlicher Schutzausrüstung vorzulegen, die wir tragen werden, sowie die allgemeinen Regeln anzusprechen, die wir hinsichtlich der Vermeidung von Infektionsrisiken befolgen. Die Patienten nehmen das sehr positiv auf. Sie sind entspannter und fühlen sich sicherer.
Alle Patienten, meine älteren Freunde und alle anderen Personen, die Bilder von mir mit helmbasierter persönlicher Schutzausrüstung gesehen haben, waren zunächst sehr überrascht. Sie sind sich alle
durchaus bewusst, dass wir uns stets darum bemühen, den bestmöglichen Schutz für Patienten und Operateure zu gewährleisten, aber der Anblick war für sie anfangs doch eigenartig. Jedoch waren die Reaktionen extrem positiv. Sie freuen sich sehr darüber, dass wir immer nach spezifischen Schutzmöglichkeiten suchen. Wenn man nur die allgemeinen Regelungen befolgt, kann es wirken, als hielte man sich einfach nur an das Gesetz. Wenn man jedoch Zusätzliches leistet, um den Eigenschutz und den Schutz der Patienten zu wahren, wird das äußerst positiv aufgenommen.
Für mich und mein Team ist es sinnlos, unsere Aktivitäten durchzuführen, wenn wir nicht auf unsere Patienten achten.
Dr. Domenico Scopelliti – Direttore dell’Unità Organizzativa di Chirurgia Maxillo – Facciale
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Wenn man Zusätzliches leistet, um den Eigenschutz und den Schutz der Patienten zu wahren, wird das äußerst positiv aufgenommen.
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– Dr. Scopelliti –
Direttore dell’Unità Organizzativa di Chirurgia Maxillo –
Facciale
Haftungsausschlüsse:
1) Die Flyte PPE-Produkte sind nicht als Atemschutzausrüstung zugelassen. Die Richtlinien des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten für den Atemschutz schreiben für medizinisches Personal die Verwendung einer FFP3-Atemmaske bei aerosolerzeugenden Verfahren vor.
2) Dr. Scopelliti ist ein bezahlter Berater für Stryker. Die hier ausgedrückten Meinungen sind die Meinungen von Dr. Scopelliti und nicht notwendigerweise die von Stryker. Individuelle Erfahrungen können abweichen.
3). Diese Informationen sind ausschließlich für medizinisches Fachpersonal bestimmt. Das medizinische Fachpersonal muss im eigenen professionellen klinischen Ermessen entscheiden, ob ein bestimmtes Produkt bei der Behandlung eines Patienten verwendet werden soll oder nicht. Stryker erteilt keine medizinische Beratung und empfiehlt die Schulung des medizinischen Fachpersonals im Gebrauch eines bestimmten Produkts, bevor sie dieses Produkt bei einem Eingriff verwenden. Die Informationen in diesem Dokument dienen zur Demonstration der Breite des Produktangebots von Stryker. Vor der Verwendung der Produkte von Stryker müssen medizinische Fachkräfte stets den Beipackzettel, das Produktetikett und/oder die Gebrauchsanleitung beachten.
Alle in diesem Artikel ausgedrückten Meinungen sind allein und ausschließlich diejenigen von Dr. Scopelliti und stehen nicht stellvertretend für die Meinungen von Stryker.
SMACC 2020-27681